Des Bergmann täglich Brot
Die Bergarbeiter verrichteten
Schwerstarbeit. War der Abstieg in die Stollen für viele gichtgeplagte Bergarbeiter schon kräftezehrend; der
Aufstieg nach 12-stündiger Arbeit war noch schwieriger und gefährlicher.
Um die Bergleute vor dem Einschlafen zu bewahren (dieses hätte tödliche Folgen gehabt), musste gesungen oder laut
gesprochen werden. Jeder achtete auf seinen Nachbarn.
Trotz großer Gefahren und
Mühen wurde früher der Bergarbeiter, der unter dem Schutz des Staates stand, wegen der wirtschaftlichen und
sozialen Bevorzugung, die er erhielt, beneidet.
Der Haushalt der Berg- und
Hüttenleute versuchte möglichst autark zu sein.
Ihr Speiseplan richtete sich nach der Verfügbarkeit von Lebensmitteln, wie das frische
Gemüse im Sommer und Herbst. Im Winter war man auf lagerfähige Lebensmittel und konservierte Speisen (Trocknen,
Räuchern, Salzen, Pökeln, Einlegen) angewiesen.
Brot und Fleisch sind in allen Schichten die Grundnahrungsmittel gewesen. Schaf-
und Ziegenfleisch sowie Jagdwild der niederen Jagd dürfte bei den Bergleuten in erster Linie auf dem Speisezettel
gestanden haben.
Die ebenfalls in hohem Maße benötigten Kohlenhydrate wurden durch
Getreideprodukte aufgenommen. Neben Brot kam daher der auf geschroteten und anschließend gekochten Getreidekörnern
basierende, weit verbreitete Brei auf den Tisch.
Hauptanbauprodukt unter den Getreidesorten war in der Olper Gegend der
Hafer, gefolgt von Roggen und im geringen Maße Weizen. Ansonsten erntete der Olper Erbsen und ein wenig Bohnen, gegen
Ende des 19. Jahrhunderts auch Rüben. Der Kartoffelanbau nahm ebenfalls im 19. Jahrhundert eine rasche Ausdehnung
an.
Die Kartoffel wurde im hiesigen Raum das Hauptnahrungsmittel des
ärmeren Teiles der Bevölkerung. Zu Brot wurde z.B. oft Schaf- oder Ziegenkäse gegessen. Schafe und Ziegen
wurden von den Fabrikarbeitern und Bergleuten gekauft.
Die Tiere waren anspruchsloser und billiger als Kühe und lieferten ebenfalls
Milch.
Als Getränke dienten neben Milch vor allem das relativ alkoholarme, oft
selbst gebraute Bier und Wasser. Das Bier löste das im Mittelalter leicht verderbliche Met ab und es wurde in der Regel
täglich 2-3 Liter getrunken.