Die Stachelauer Hütte
Die Geschichte der Stachelauer Hütte, die gerade wegen des Bergbaus auf der Rhonard und der
fortsetzenden Gruben bestand, geht bis in die 1590er Jahre zurück.
Gegen 1680 galt sie bereits als verfallen und wurde erst durch den neuen Besitzer der Grube Rhonard, Jobst Edmund von
Brabeck, gegen 1700 wieder in Aufschwung gebracht, beziehungsweise etwas näher an Stachelau neu gebaut.
In den folgenden Jahrzehnten wurden im Durchschnitt pro Jahr ca. 300 Zentner (ca. 15461,70 kg) Kupfer produziert.
Die Stachelauer Hütte bestand aus zwei Teilen.
Eine Eisen- und Kupferhütte an dem Standort, wo sich heute das Möbelhaus Bald befindet und die
Stachelauer Metallhütte, am jetzigen Standort der Firma Karl Imhäuser GmbH & Co..
Die Eisen- und Kupferhütte war erst eine reine Kupferhütte, die zur Eisenhütte erweitert
wurde, als in der Rhonard die Pumpen still standen und nur Nachlesearbeiten auf der Halde statt fanden.
Man verhüttete die Erze von der Halde und von der Grube Altenberg bei Wenden.
Die Stachelauer Metallhütte war eine Bleihütte, die 1852 errichtet wurde. Diese wurde nach dem
Fund von Zinnober auf Grube Neue Rhonard (1864) zu einer Quecksilberhütte aufgerüstet, um aus dem Zinnober
Quecksilber gewinnen zu können.
Die heutige B54 (Siegener Straße) führt genau über das ehemalige Hüttengelände,
die alte Straße verlief hinter Möbelhaus Bald .
Auf der heutigen Straßenkreuzung, wo die B54 nach Neuenkleusheim abzweigt, wurde von den
Gebrüdern Weber eine Privatkapelle errichtet, in der ein Guss einer herrlichen Madonna eingefügt war.
Die Kapelle wurde aus Bruchsteinen gebaut, besaß ein Schieferdach, vier Fenster und einen kleinen
Glockenturm.
Die Gussplatte hierzu wurde auf der Stachelauer Hütte in Eisen gegossen und soll sich sogar noch in
Privatbesitz einer Letmather Familie befinden.
Der Madonnenabguss befindet sich heute in der Kappelle in Stachelau an der linken Altarwand.
Wer mehr über diese Privatkapelle erfahren möchte, dem sei "Stachelau - Geschichte eines Dorfes"
empfohlen.
Das letzte Gebäude der Stachelauer Hütte, das Verwaltungsgebäude, wurde kurz nach dem
zweiten Weltkrieg abgerissen, um die Verlegung der Bundesstraße zu ermöglichen. Der Zustand des Gebäudes war
zu der Zeit schon mehr als einsturzgefährdet. Das Gebäude wurde 207 Jahre alt (1754 - 1961).
Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Stachelauer Hütte, kurz vor dem Abriss.
(Bildquelle: “Olper Land im Aufbruch”)
Das Verwaltungsgebäude in der Seitenansicht
(Bildquelle: "Stachelau - Geschichte eines Dorfes")
Stachelau vom Rhonardberg aus abgelichtet. Deutlich erkennt man die Schlackenhalden
(Bildquelle: "Stachelau - Geschichte eines Dorfes")
Stachelau aus Richtung Lütringhausen (Stachelauer Berg) fotografiert. Auch hier sind die Schlackenhalden deutlich zu
erkennen. Im Hintergrund das Verwaltungsgebäude
(Bildquelle: "Stachelau - Geschichte eines Dorfes")
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