Wandern auf Bergmannsspuren
Wanderwege auf den Spuren des Rhonarder Bergbaus


Die Grube Kons. Neue Rhonard

besser bekannt als Zinnobergrube


Es gibt nur wenige Olper, die den Name Zinnobergrube nicht kennen. Und sofort bringt man den Namen mit dem Stollen auf dem Rhonardberg in Verbindung.

Ältere Bewohner unserer Stadt wissen noch, dass ihre Vorfahren in der Grube gearbeitet haben.

Die Neue Rhonard, die bereits 1821 die Grube Vereinigte Rhonard kaufte, wurde ursprünglich auf Eisenglanz verliehen.

Bei der Grube Neue Rhonard handelt es sich ebenfalls um eine konsolidierte (vereinigte) Gewerkschaft, die sich aus folgenden einzelnen Gruben/ Grubenfeldern zusammen schloß.

Die Kons. Neue Rhonard besteht aus:

  • Neue Rhonard
  • Idria
  • Idria II
  • Rehstock
Im Jahre 1858 wurde die Grube „Neue Rhonard“ (so der richtige Name) verkauft und der neue Besitzer ließ das dunkelrote Wasser der Grube analysieren und es ergab sich Zinnobergehalt.
Dies steigerte den Wert der Grube enorm, da man aus Zinnober Quecksilbersulfid gewinnen kann.

Bevor diese Analyse den Zinnobergehalt ermittelte, wurde aus Unwissenheit sämtliches abgebautes Gestein, das kein Eisen enthielt, auf Halde geschüttet, respektive zum Wegebau genutzt.
Nachdem der Zinnobergehalt festgestellt wurde, wurden Halde, sowie Wege umgepflügt und ausgeklaubt, um das wertvolle Zinnober zur Verhüttung in die Stachelauer Hütte zu bringen.
Diese baute extra einen neuen Ofen, um aus dem Zinnober Quecksilber herstellen zu können.

Zinnober trat teils erdig, teils als Anflug, am häufigsten aber kristallin auf. Das Mittel (Fundort des abzubauende Materials) erreichte eine Länge von 15m, ein weiteres, unbedeutenderes 7m und besaß eine Mächtigkeit (Dicke) von ca. 0,9m.
In den Jahren 1864-65 erreicht die Zinnoberförderung ihren Höhepunkt. So wurde in diesen beiden Jahren fast 430t Zinnober gefördert.

Für ca. 20 Jahre war die Neue Rhonard neben den Vorkommen in der Pfalz das Zentrum der Quecksilbergewinnung in Deutschland. Die Förderung ging allerdings schnell zurück , so dass man 1878 den Abbau einstellte.

Ab 1912 wurde auf der Grube wieder gearbeitet, man gewann aus dem Zinnober roten Farbstoff. Das jedem bekannte Zinnoberrot.

Interessant ist, dass gerade im Grubenfeld Kons. Neue Rhonard die Namen der konsoldierten Felder und Schachtnamen an große Quecksilbergruben angelehnt sind.

Almadén: Eine kleine spanische Gemeinde in der Provinz Ciudad Real. Ein Bergbau-Ort mit hohen Quecksilbervorkommen. Der Name entstand wahrscheinlich von dem arabischen Begriff ‏المعادن (al-maʿādin = die Mineralien). 

Idria + Idria II: Eine slowenische Stadt mit großen Quecksilberbergbau, wo man bereits 1490 Quecksilber abbaute und das für sage und schreibe 500 Jahre. Es war das zweitgrößte Quecksilberbergbwerk der Welt. Nach der Stadt Idria und dessen Bergbau wurde sogar das dort gefundene Mineral Idrialin benannt.

In diesem Jahr (2012) wurde das Bergwerk Idria sowie das Bergwerk Almadén in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.


Wahrscheinlich benannte man die Felder/ Schachtnamen so, in der Hoffnung auf reiche Quecksilbervorkommen zu stoßen, wie sie bereits in der Neuen Rhonard gefunden wurden.
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