Wandern auf Bergmannsspuren
Wanderwege auf den Spuren des Rhonarder Bergbaus


Das Auffinden der Erze

In der Frühzeit des Bergbaus war das Auffinden von Erzen weitgehend dem Zufall überlassen. Durch Erosion frei gelegte Bereiche, Erdbeben oder Erdrutsche, führte den Bergmann zu den Erzvorkommen. Bergmännisch nannte man diesen Bereich einen „Erzausbiß“.


Dieser wurde übertägig abgebaut, bis die Grundwasser die Schürfstätten fluteten und man nicht weiter graben konnte.

Doch im Laufe der Zeit ging man gezielter vor. So untersuchte man das Quellwasser nach Farbe, Geruch oder Geschmack, um dadurch Erzlagerstätten aufzufinden. Auch durch die Beobachtung der Natur erhielt man Hinweise, sogenannte Zeigerpflanzen, gewisse Kräuterpflanzen und Pilzarten, wuchsen über Erzlagerstätten und gaben damit wichtige Orientierung.

Bäume, die nicht ihre normale Höhe erreichten und verdorrten , ließen vermuten, dass sie auf Erzgängen standen. Ebenso verhinderte gespeicherte Wärme in Erzgängen, dass sich in kalten Nächten Reif auf den Gräsern absetzte.


Des Weiteren spezialisierten sich die Menschen bei der Suche nach den Erzen. Man beobachtete, wie bereits erschlossene Erzgänge einfielen und suchte so auch gezielter, da die Erzgänge in einem Revier sehr ähnlich sind, was ihr Einfallen etc. angeht.

Einfallen bedeutet, in welchem Winkel der Erzgang in die Tiefe geht. Die Erdoberfläche wird als Horizontallinie genommen und dann der Winkel gemessen den der Erzgang zu dieser Linie hat. Knickt der Erzgang z.B. in einem Winkel von 65° ab, hat man ein Einfallen von 65°. In welche Richtung er einfällt wird zusätzlich durch Himmelsrichtungen angegeben, z.B. NW. In Zeiten wo es noch keine Himmelsrichtungen gab (Osten, Süden, Westen, Norden) wurden die Begriffe „Morgen“, „Mittag“, „Abend“ und „Nacht“ verwendet.

Der Beruf des Markscheiders begann sich zu entwickeln und zu verfeinern.


Wenn sich die o.g. Merkmale zeigten, wurden Suchgräben oder Schürfgräben angelegt, um den Verlauf, die Mächtigkeit sowie die Art des Erzes zu bestimmen.

Lohnte sich der Abbau, wurde das Feld dem Berggeschworenen oder dem Bergmeister angezeigt. Dann wurde das Feld gemutet, das heißt, von einem Markscheider eingemessen. Anschließend wurde dann die Abphählung vorgenommen.

Es gab aber ebenso Fälle, wo gemutet wurde, obwohl sich keinerlei Anzeichen auf einen Erzgang zeigten. Dies geschah meist in der Nähe von bereits erfolgreichen Aufschlüssen um ggf. ein „Stück vom Kuchen“ ab zu bekommen.

Die Pfähle waren zumeist aus Eichen und enthielten das Zeichen des Eigentümers.

Ein Längenmaß der damaligen Zeit war das Lachter.

Das Lachtermaß hatte regional unterschiedliche Längen.
Dies lag daran, dass der Fuß die Basiseinheit zum Errechnen eines Lachters war. Der Fuß hatte aber, je nach Region, unterschiedliche Längen.

Ein preußischer Lachter z.B. war 2,09236 m. 80/12 des preußischen Fuß (31,38535 cm). Daraus ergibt sich die Rechnung von 0,3138535 * 80 / 12 = 2,09236

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Die neuen Mutungen wurden unverzüglich mit Namen versehen. Dabei waren der Phantasie keine Grenzen gesetzt. So finden wir Namen von Heiligen, Vorname der Ehefrau oder auch Namen, die Glück bringen sollen wie Fortuna oder Hoffnung.



Das Eigentum wurde solange anerkannt, wie ein Betrieb stattfand. Erst wenn über ein Jahr nicht auf dem Gebiet gearbeitet wurde, fiel die Mutung wieder ins Freie und konnte von jedem neu gemutet werden.

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Quelle: Bild Georg Agricola

Text: nach Georg Agricola

 

 

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