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Wandern auf Bergmannsspuren
Wanderwege auf den Spuren des Rhonarder Bergbaus
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- 3/3-Betrieb (gesprochen Drei-Drittel-Betrieb, auch „dreidrittlig“): Schichtbetrieb, bei dem
üblicherweise die Seilfahrt um 06:00, 14:00 und 22:00 Uhr stattfindet. Bei 7-Stunden-Betrieben auch 06:00, 12:00, 18:00
oder 06:00, 13:00, 20:00 Uhr .
- 4/3-Betrieb (gesprochen Vier-Drittel-Betrieb, auch „vierdrittlig“): Schichtbetrieb, bei dem
üblicherweise die Seilfahrt um 06:00, 12:00, 18:00 und 24:00 Uhr stattfindet.
- 5/3-Betrieb (gesprochen Fünf-Drittel-Betrieb, auch „fünfdrittlig“): Schichtbetrieb, bei dem die
Abwechslung vor Ort stattfindet und lange Fahrungszeiten erforderlich sind. Üblicherweise findet die Seilfahrt um 06:00,
10:00, 15:00, 20:00 und 24:00 Uhr statt.
- 7-Stunden-Betrieb: Bei warmer Arbeit (mehr als 28 °C) wird die Schichtzeit durch die Klimabergverordnung
(KlimaBergV) auf 7 Stunden begrenzt.
- Abbau: Vorgang des Lösens von Mineralien aus einer Lagerstätte, aber auch der Ort, an dem dies geschieht.
- Abbaurichtung: Hauptrichtung, in der ein Lagerstättenanteil mittels des jeweiligen Abbauverfahrens in Angriff
genommen wird.
- Abbaustoß: Angriffsfläche für den Abbau.
- Abbaustrecke: Horizontaler Grubenbau in der Lagerstätte, der den Abbau begleitet.
- Abbauverfahren: Technik, die im Bergbau dazu dient, eine Lagerstätte wirtschaftlich auszubeuten. Für jede
Lagerstätte wird das jeweilige Abbauverfahren genau geplant.
- Abbauverluste: Nicht abbaubare Lagerstätteninhalte innerhalb eines Grubenfeldes, gerechnet in Prozent des
anstehenden Lagerstätteninhaltes.
- Abgang (oft im Plural, Abgänge): das Abfallmaterial aus einer (Erz-)Aufbereitungsanlage. Insbesondere im
Steinkohlebergbau auch als Waschberge bezeichnet.
- Abkehren: Den Dienst aufgeben.
- Ablegen: Entlassen eines Bergmanns.
- Abortkübel: Auch Bergmannsklo genannt, ist ein Behälter mit verschließbarem Deckel, in dem die Bergleute
Untertage ihre Notdurft verrichten.
- Abraum: Im Tagebau das die Lagerstätte überdeckende Gestein, von abräumen.
- Absaufen: Ungeplantes Volllaufen der Grubenbaue mit Wasser.
- Abschlag: Vortrieb, der durch jeweils eine Sprengarbeit entstanden ist.
- Absetzen: Im Tagebau das Aufschütten des Abraumes, oft mittels eines verkippen oder verstürzen genannt.
- Abteufen: Herstellen eines Schachtes von oben nach unten.
- Abtreiben: auch bereißen oder berauben: loses Gestein aus Sicherheitsgründen herunterreißen, „die
Firste hart machen“.
- Abwerfen: Aufgeben einer Grube oder eines Abbaufeldes.
- Abwetter: Aus den Grubenbauen abgeleitete verbrauchte Luft.
- Alter Mann: Bereich, in dem der Abbau beendet ist. Ursprünglich der Bergmann, der im Mittelalter schon in derselben
Lagerstätte tätig war, dann auch die von ihm hinterlassenen Grubenbaue.
- Am Mann: Gegenstände, die man bei sich führt, sind „am Mann“. Im Untertagebergbau ist z. B.
eine Grubenlampe, ein Helm und weiteres immer am Mann.
- Anlegen: Einstellen eines Bergmanns.
- Anschläger: Bergmann, der im Füllort unter Tage und auf der Hängebank über Tage die Fördertonnen
ans Seil anschlägt. Bedient die Signalanlage zur Verständigung mit dem Maschinisten.
- Anschnitt: Abrechnung der Einnahmen und Ausgaben des Berggebäudes beim Bergamt. Der Anschnitt erfolgte in
früheren Jahrhunderten mittels Kerbholz.
- Arschleder: Gesäßschutz des Bergmanns, insbesondere, wenn er auf dem Leder einfährt (über
tonnlägige Schächte in den Berg rutscht). Hauptsächlich aber als Schutz vor Nässe und Kälte beim
Sitzen, siehe auch: Kniebügel.
- Assanisator: Person, die für die Entleerung der sich Untertage befindenden Abortkübel verantwortlich ist.
- aufbereiten: Gewonnene Mineralien zerkleinern, sortieren, klassieren, anreichern, konzentrieren.
- Aufbruch: Von unten, von einer tieferen Sohle her, nach oben hergestellter Schacht. Auch „Überhauen“
genannt.
- Auffahren: Einen Grubenbau herstellen.
- Aufhauen: Eine in einer Lagerstätte aufwärts führende Strecke, z. B. Strebaufhauen zur Vorrichtung
eines Strebbaus, Wetteraufhauen zur Wetterführung.
- Aufschließen: Eine Lagerstätte durch ein neues Bergwerk zugänglich machen.
- aufwältigen: Einen verbrochenen (eingestürzten) oder verfüllten Grubenbau wiederherstellen.
- Ausbau: Abstützung innerhalb des Bergwerkes.
- Ausbaugespann: Hydraulischer Schreitausbau, der aus zwei oder drei Ausbaurahmen besteht.
- Ausbeißen: Auch ausgehen; bergmännisch für zu Tage kommen, sich verringern, verschmälern;
ausgehendes Flöz: ein zu Tage sich verschmälerndes, selbst aufhörendes Flöz.
- Ausbeute: Überschuss aus dem Ertrag eines Bergwerks.
- Ausbeutebogen: Verzeichnis aller Zechen eines Bergbaureviers, die Gewinne abwarfen.
- Ausbiss: Das Hervortreten einer Lagerstätte an der Tagesoberfläche.
- Ausbringen: gesamte Rohförderung an nutzbaren Mineralien.
- Ausrichtung: Erschließung eines Grubenfeldes durch die Anlage von Schächten, Querschlägen, Feld- und
Richtstrecken.
- Ausstreichen: Flöz oder Gang streicht an der Erdoberfläche aus, d. h. schneidet die Erdoberfläche, und ist
dort sichtbar; auch Ausbiß oder Ausgehendes genannt.
- Bankrecht ist eine Senkrechte zum Streichen Fallen einer Schichtenfolge.
- Barte (oder Bergbarte), ein kleines Beil mit einer langen Spitze und einem langen Stiel, das zu festlichen Anlässen
mitgeführt wird.
- Befahrung ist die Begehung eines Stollens, heute auch die generelle Begehung (Besichtigung) eines Bergwerks.
- Beibrechendes Mineral: Fällt mit an beim Abbau des Minerals, das eigentlich Ziel der >Gewinnung ist.
- Bello: 20-kg-Vorschlaghammer (auch Dicker Hammer)
- Beraubefahrzeug: Mobile Arbeitsmaschine, die Untertage zum Bereißen der Firste eingesetzt wird.
- Berauben: siehe Bereißen.
- Berechtsame: Nutzungsrecht an bestimmten Grubenfeldern, wird heute im Bergrecht Bergbauberechtigung genannt.
- Berechtsamsurkunde: Bergrechtliches Dokument, das aus der sogenannten Verleihungsurkunde und einer Ausfertigung des
Lagerrisses besteht und einem Bergbautreibenden bei der Verleihung von Bergwerkseigentum überreicht wird.
- bereißen: Herunterreißen von losen Gesteinsstücken oder Kohlebrocken von der Firste mittels
Bereißwerkzeugen, „die Firste hart machen“.
- Berg: Eher flach geneigte Verbindungsstrecke zwischen Grubenbauen unterschiedlicher Teufe, z. B. zwischen den Sohlen
eines Bergwerks. Siehe auch Förderberg.
- Bergamt: Für den Bergbau zuständige Aufsichtsbehörde.
- Bergbuch: Buch, in das alle Rechtsgeschäfte des Bergamts und alle von den Bergämtern geführten Nachweise
über die Besitzverhältnisse der Bergwerke eingetragen werden. Das Bergbuch wird beim zuständigen Bergamt des
jeweiligen Bergreviers geführt.
- Berge (auch: Bergematerial): vom Bergmann aus dem Gebirge gelöstes, taubes oder auch (Neben-)Gestein, das bei
Gewinnung von Bodenschätzen unter Tage anfällt.
- Bergekasten: Geviert aus Grubenholz, das mit Bergen gefüllt wird und zur Abstützung des Hangenden dient.
- Bergfreiheit: Der Landesherr konnte bestimmte wirtschaftlich wichtige Mineralien für bergfrei erklären und
damit ihre Gewinnung anregen. Ein bergfreies Mineral durfte jeder Finder sich aneignen – ohne Rücksicht auf den
Grundbesitz. Vorausgesetzt war die Verleihung von Bergwerkseigentum.
- Berggricht Gericht, das für bergrechtliche Angelegenheiten in den Bergbaurevieren zuständig war. Es
überwachte die Konzessionen und vertrat die Rechtsansprüche der Landesherren.
- Berggeschrei: Beginn des Silberbergbaus im Erzgebirge, vergleichbar mit dem Goldrausch in Nordamerika.
- Berggeschworener: Vereidigter Bediensteter des Bergamtes, der die Bergwerke befuhr. Er war Helfer des Bergmeisters und
Beisitzer des Berggerichts.
- Berggrundbuch: Ein öffentliches Register, das auch Berghypothekenbuch genannt wird und das beim Amtsgericht
geführt wird. In ihm werden die Bergwerke, deren Eigentümer, Gewerke und Feldesgrössen aufgeführt.
- Bergknecht: Bergmann, der zu Hilfsarbeiten eingesetzt wurde.
- Bergmeister: Beamter, der beim Bergamt angestellt war und die Zechen in seinem Bezirk verwaltete.
- Bergrichter: Beamter, der dem Berggericht vorstand und in strittigen Bergsachen entscheiden musste.
- Bergschaden: Schaden an Personen oder Gebäuden, der durch bergbauliche Aktivitäten entstanden ist.
- Bergschmied: Handwerker, der die zum Bergbau erforderlichen Werkzeuge schmiedete und der Berggerichtsbarkeit
unterstand.
- Bergschreiber: Buchhalter und Protokollführer des Berggerichts.
- Bergsenkung: Bodenbewegung, die aufgrund von Bergbautätigkeiten entsteht und sich bis zur Erdoberfläche
auswirkt.
- Bergwerkseigentum: Das Recht, innerhalb festgelegter Grenzen ein Mineral zu gewinnen. Bergwerkseigentum wird aufgrund
einer Mutung durch den Landesherrn verliehen.
- Besatz: Masse, mit der ein sprengstoffgefülltes Bohrloch verschlossen, abgedämmt wird.
- Bildschacht: Schacht ohne Verbindung zur Erdoberfläche (Tageslicht).
- Blume: eine Kohlefundstelle unter Tage
- Bombine: schmale Seiltrommel mit seitlichen Führungen, auf der die Windungen eines Flachseils übereinander
liegen.
- Bombe (auch: Pütt-, Pottlampe): Bezeichnung des Kumpels für die elektrische Handlampe.
- Bornmeister: Aufsichtsperson in einer Saline, er führt die Aufsicht über die Sole.
- Böse Wetter: für den Menschen schädliche Gasgemische (Explosionsgefahr, Vergiftung)
- Brecher: Maschine mit einer rotierenden Meißelwalze, um das abgebaute Mineral zu zerkleinern und
transportfähig zu machen (meist ist an einem Brecher ein Transportband angehängt, um die zerkleinerten Mineralien
zu befördern)
- Bremsberg: Berg, in dem mit Hilfe gebremster Förderwagen abwärts gefördert wird.
- Bremsbergförderung: Fördertechnik, bei der das abgebaute Mineral an einem Bremsberg mittels Schwerkraft
abwärts gefördert wird.
- Bremsförderer: Rutsche mit angetriebenen Stauscheiben.
- Bremswerk: maschinelle Einrichtung, die bei Förderung an Bremsbergen die niedergehenden Wagen abbremst.
- Bruch: Einsturz eines Teiles eines Bergwerkes.
- Bruchbau: Abbaumethode, bei der der Alte Mann planmäßig zu Bruch geht.
- Bühne: künstlich geschaffene Arbeitsplattform.
- Bühnloch, Bühnenloch: Eine in das feste Gestein gehauene Vertiefung, um den Fuß eines Stempels oder das Ende einer Kappe unverrückbar aufzunehmen.
- Bulge: Schlauchförmiger Ledersack, der im Mittelalter zum Schöpfen von Grubenwasser diente.
- Bulgenkunst: Wasserhebemaschine aus Holz, die zur Wasserhaltung eingesetzt wurde.
- Bunker: Grubenräume oder betriebliche Einrichtungen, in denen Schüttgüter wie Rohkohle, Roherz oder Berge
zwischengelagert werden.
- Butzen: eine kleine selbständige Masse eines bestimmten Minerals im Gestein.
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- Continuous Miner: Maschine zur untertägigen Gewinnung von Steinsalz, Gips und Steinkohle.
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- Damm: Bauwerk, das einen Teilbereich des Grubengebäudes von den übrigen Grubenbauen trennt. Man unterscheidet
Brand-, Wasser-, Streckenbegleit- und Abschlussdämme.
- Dammtor: Sicherheitstor, meist in Strecken, mit dem plötzliche Wassereinbrüche abgesperrt und somit ein Teil
des Grubengebäudes zu Sumpfe gehalten werden konnte.
- Dreiecksbau: Altes Abbauverfahren, das hauptsächlich im Schieferbergbau angewendet wurde und durch den Querbau
abgelöst wurde.
- Drittel: Bei Belegung eines Ortes mit mehreren, sich ablösenden Arbeitsgruppen eine dieser Schichten. Ein Ort kann
auch mit zwei oder mit vier Dritteln belegt sein. Siehe 3- und 4/3-Betrieb.
- Duckelbau: Abbauverfahren für unregelmäßig vorkommende Lagerstätten mit geringer Mächtigkeit,
bei dem die Gewinnung mittels kleiner Schächte, sogenannter Duckel erfolgt.
- Durchschlag: Herstellung einer offenen Verbindung zwischen zwei Grubenbauen.
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- Einfallen: Neigungswinkel der Lagerstätte zur Horizontalen, also die Neigung in Falllinie. Das Einfallen wird
senkrecht zum Streichen gemessen.
- Einstrich: Horizontaler Schachteinbau, der aus Holz oder aus Stahl gefertigt ist.
- Erbbereiten: Berggerichtliche Handlung, die der nochmaligen genauen Vermessung eines Grubenfeldes diente, wenn dieses zur
Ausbeuteverteilung gekommen war.
- Erbstollen: Stollen zur Wasserlösung und zur Wetterführung in einem oder
mehreren Bergwerken. Dem Erbstöllner, der den Stollen herstellte, stand dafür ein Anteil an der Ausbeute der
Bergwerke zu.
- Erbstollengerechtigkeit: Ein nach besonderer Mutung erworbenes Recht, einen Erbstollen nach erfolgter Verleihung zu
betreiben.
- Erzstufe: Kleines Erzstück, das aus der Lagerstätte herausgeschlagen wurde. Man unterscheidet Probierstuffen
und Handstuffen.
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- Fahren: Allgemeiner Ausdruck für jegliche Fortbewegung des Bergmannes im Bergwerk. Anfahren, einfahren: sich in das
Bergwerk begeben. Ausfahren: das Bergwerk verlassen. Befahren: beschauen, kontrollieren.
- Fahrkunst: Historische Vorrichtung zum Ein- und Ausfahren der Bergleute. Im engeren Sinne zwei im Schacht nebeneinander
angebrachte Gestänge, die durch Kurbelantrieb mit etwa 2 m Hub gegenläufig auf- und abbewegt werden. Sie tragen
Trittbühnen und Haltegriffe derart, dass man durch regelmäßiges Übertreten von einer Stange auf die
andere ein- oder ausfahren kann.
- Fahrlader: Radlader niedriger Bauart für den untertägigen Einsatz.
- Fahrmarke: Unterschiedlich geformte Marke aus Blech, die zur Anwesenheitskontrolle dient.
- Fahrt oder Fahrte: Leiter im Schacht.
- Fahrten putzen: Klettern im Fahrtentrum, auch (im Wortsinn) die Beräumung der Fahrten von Gesteinsbrocken, um den
Arbeitsschutz zu gewährleisten.
- Fahrtrum: Im Streckenquerschnitt freizuhaltender Raum, der der Fahrung dient (auch „Fahrweg“). Im Schacht
(auch Fahrtentrum): Bereich, der die Fahrten (Schachtleitern) enthält. Nicht zu verwechseln mit dem Fördertrum
für Förderung und Seilfahrt.
- Fahrüberhauen: dient ausschließlich zur Fahrung. Mittels dieses steilen (bis nahezu
senkrechten) Grubenbaus kann man zwei oder mehrere Sohlen miteinander verbinden.
- Fallen: Verlauf einer flächigen Lagerstätte (Flöz oder Gang) in vertikaler Richtung.
- Fangstützen: Im Förderturm eingebaute bewegliche Stahlriegel, die den Förderkorb auffangen, wenn dieser
aufgrund eines Anstoßes gegen den Prellträger seillos geworden ist.
- Farblos werden: Tod eines Bergmannes bei einem Grubenunglück („Er ist farblos geworden“). Aus
Aberglauben wurde in manchen Gegenden untertage nicht vom Tod/Unfalltod gesprochen. Es ist dort sprichwörtlich niemals
jemand untertage gestorben.
- Feldbesichtigung: Amtliche Besichtigung einer Fundgrube nach der Mutung.
- Feuerkübeln: Veraltete Methode zur Erzeugung eines künstlichen Wetterzuges mittels Feuer.
- Feuersetzen: Technik, die in vielen Bergbauregionen vom Altertum bis Anfang des neunzehnten Jahrhunderts benutzt wurde,
um Gestein aufzulockern oder zu sprengen.
- Firste: Obere Begrenzungsfläche eines Grubenbaus. Beim Firstenbau (z. B. in einem Erzgang) das oberhalb des
Abbauhohlraums anstehende Mineral, das demnächst abzubauen ist.
- Firstenbau: Abbaumethode, die bei steileinfallenden Lagerstätten angewandt wird, Vorläufer des
Firstenstoßbaus.
- Firstenstoßbau: Abbaumethode für steileinfallende Lagerstätten, schwebende Abbaurichtung mit streichendem
Verhieb.
- Flach: In der Neigung der Lagerstätte.
- Flachriss: zeichnerische Projektion eines Flözes oder eines Gangs auf eine Ebene parallel zur Lagerstätte.
- Flöz: Durch Sedimentation entstandene plattenförmige, flächig ausgedehnte Lagerstätte (z. B.
Kohlenflöz, Eisensteinflöz).
- Fluder (auch Gefluder): Gerinne aus Holz oder Metall zum Zu- oder Ableiten von Wasser.
- Flügeleisen: eine Doppelkeilhaue, insbesondere früher im Steinkohlenbergbau zur Kohlengewinnung verwendet.
- Flügelort: Das Flügelort ist eine seitliche Fortsetzung eines Stollens ins Feld hinein.
- Förderberg: geneigte Strecke, die Sohlen eines Bergwerks verbindet und zum Anschluss der Flöze an die
Grubenbaue dient.
- Fördergerüst: Das über dem Schacht stehende Gerüst („Förderturm“), das die
Seilscheiben trägt.
- Förderkorb (auch Fördergestell): Am Förderseil hängendes Transportmittel für Material, Personen
und gewonnenes Mineral im Schacht.
- Förderkübel: Fördergefäß aus Holz, das im frühen Bergbau zur Förderung von Erz, Kohle
oder Haufwerk eingesetzt wurde. Heute aus Stahl, wird beim Schachtabteufen verwendet (Abteufkübel).
- Fördermann: Bergmann, der für den Transport zuständig war; der Transport erfolgte in der Regel manuell mit
Schlepptrögen, Laufkarren oder Hunten.
- Fördermaschine: Antriebsmaschine zum Treiben des Förderseils und damit des Förderkorbes.
- Fördermaschinist: Bergmann, der die Fördermaschine bedient.
- Förderseil: Seil zum Heben von Lasten in Schächten und Blindschächten.
- Fördertonne: Fassartig geformter Behälter, der an Seilen oder Ketten gehängt zur Förderung in
saigeren Schächten diente.
- Förderwagen: traditionelles Transportmittel im Grubenbetrieb.
- Freifahrung: Bergrechtlicher Akt, durch den einem Grubenbesitzer die Besitzrechte auf die Grube entzogen werden konnten,
wenn er die Grube nicht vorschriftsgemäß belegte.
- Fristen: Das zeitweise Außerbetriebsetzen einer Zeche ohne gleichzeitigen Verlust des Bergwerkseigentums.
- Frosch: Öllampe; ein Geleucht.
- Füllort: Verladestelle unter Tage; Umschlagpunkt, an dem die Streckenförderung in die Schachtförderung
übergeht.
- Fundgrube: Grubenfeld, das aufgrund eines Mineralfundes in bauwürdiger Lagerstätte an den Muter als
Bergwerkseigentum verliehen wurde. Die Feldesgröße einer Fundgrube betrug z. B. auf einem Erzgang im Harz 42
Lachter (80,6 m) streichender Länge, bei einem Steinkohlenflöz im Ruhrgebiet 2,5 km².
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- Gaipel: Im Harz häufig anstelle von Huthaus genutzter Ausdruck für ein über dem Schacht stehendes
Betriebsgebäude, abgeleitet von Göpel.
- Gasausbruch: Plötzliches und verstärktes Austreten von Gasen aus dem Gebirge.
- Gang: Durch Ausfüllung einer Kluft entstandene Lagerstätte (z. B. Erzgang).
- Gangart: Jedes Mineral in der Gangausfüllung, das nicht Ziel der Gewinnung ist.
- Gebirge (auch: Berge): Das Gestein, in dem sich die Grubenbaue des Bergwerks befinden.
- Gebirgsanker: Konstruktionselemente, die im Bergbau untertägige Hohlräume offen halten. Sie werden am
Stoß oder an der Firste in das Gebirge (das Gestein) eingebracht und halten dieses zusammen.
- Gebirgsdruck: Unsichtbare Spannung um einen untertägigen Hohlraum oder im unverritzten Gebirge, Auslöser
für Gebirgsschläge.
- Gebirgsschlag: plötzliche Entspannung im Gebirge, bei der größere Mengen potenzieller (elastischer)
Energie frei werden und bei der intensive Zerstörungen in der Grube sowie normalerweise heftige Erschütterungen an
der Erdoberfläche auftreten.
- gebrächig, gebräch: Lockeres, zum Hereinbrechen oder Nachfallen neigendes Gebirge
- Gedinge: Vertrag über eine für ein bestimmtes Entgelt zu erbringende Arbeitsleistung (Akkord).
- Gefluder: siehe Fluder.
- Gefrierverfahren: Verfahren, mit dem künstlich gefrorene Bodenkörper hergestellt werden, um beim Abteufen
Schwimmsandschichten besser zu durchörtern.
- Gegenortbetrieb: Von mindestens zwei Ausgangsorten aufzufahrende Strecke mit dem Ziel, sich zu treffen und dadurch Zeit
zu spraen.
- Gegenschreiber: Bergbeamter, der im Mittelalter das Gegenbuch führte und alle Kuxe und Gewerken in das Buch
eintrug.
- Gelenkbogenausbau: Gelenkiger Streckenausbau, der in Strecken mit hohem Gebirgsdruck eingebaut wird.
- Geleucht: Vom Bergmann mitgeführte Grubenlampen, z. B. Frosch, Bombe, Wetter-, Karbid-, Kopflampen.
- Gerenne: im Bergbau üblicher Ausdruck für ein Gerinne,[7] eine
oben offene Wasserleitung oder -rinne, siehe Fluder.
- Gesenk: Von oben nach unten abgeteufter Blindschacht. Gegenteil: Aufhauen.
- Getriebezimmerung: Methode zum Vortrieb in lockerem Gestein. Hölzer oder Profileisen werden – in
zweckmäßiger Weise abgestützt – um den herzustellenden Hohlraum herum in das Lockergestein
getrieben.
- Geviertfeld: Rechtwinklig begrenztes Feld, das je nach Bergbaurevier unterschiedlich groß war und in dem der Muter
nach der Verleihung Bergbau betreiben darf.
- Gewerke: Anteilseigner einer bergrechtlichen Gewerkschaft. (Der Gewerke –> die Gewerken.) Siehe auch Kux.
- Gewerkschaft: Historische Unternehmensform im Bergbau, zulässig bis zum Inkrafttreten des Bundesberggesetzes
1980.
- Gewinnung, gewinnen: Lösen des abzubauenden Minerals aus der Lagerstätte.
- Gezähe: Werkzeug des Bergmannes.
- Gezeugstrecke: Alte bergmännische Bezeichnung für Sohle.
- Gleitbogenausbau: Nachgiebiger Ausbau mit der Verwendung als Streckenausbau.
- Glückauf (auch „Glück Auf!“): Bergmannsgruß, Ende des 16. Jahrhunderts im Erzgebirge
entstanden. Heute allgemein der deutsche Bergmannsgruß.
- Göpel: Historische Förderanlage, entweder Pferde- oder Wassergöpel; im weiteren Sinn eine stärkere
Fördermaschine.
- Grubenausbau: Absichern und Offenhalten von Räumen unter Tage.
- Grubenbau: Oberbegriff für alle Hohlräume im Bergwerk, wie Strecken, Schächte, Strebe etc.
- Grubenbrand: Untertägig ausgebrochenes Feuer, dass sich unter Tage unkontrolliert entwickeln kann.
- Grubenfeld: Raum unterhalb der Erdoberfläche, in dem sich ein Bergbauberechtigter die Minerale der Lagerstätte
aneignen darf.
- Grubenfunk: drahtloses Kommunikationssystem unter Tage.
- Grubengebäude: Gesamtheit der untertägigen Grubenbaue.
- Grubenholz: Holz, das im Bergbau im Tagebau und Untertagebau verwendet wird.
- Grubenjunge: Junger Bergmann im Alter von 14 bis 23 Jahren, der unter Tage für Hilfsarbeiten eingesetzt wurde.
- Grubenstempel: Stützelement zum Abstützen des Hangenden unter Tage.
- Grubenwehr: Rettungstruppe für den Einsatz im Bergbau, analog zur Feuerwehr. Besteht aus freiwilligen, besonders
qualifizierten Bergleuten.
- Grundstrecke: Tiefste streichende Strecke, im Erzbergbau auch Feldortstrecke genannt.
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- Häckel, ein Handstock, welcher zu festlichen Anlässen mitgeführt wird – auch Fahrstock oder
Steigerstock genannt.
- Hängebank: Stelle im Fördergerüst, seltener in einem Förderschacht (dann auf Höhe der
Stollensohle), an welcher der Förderkorb bzw. die Fördertonne be- oder entladen wird. In der Regel weit oberhalb
der Erdoberfläche, um Sturzhöhe für die Weiterverarbeitung des geförderten Gutes zu haben (siehe
Rasenhängebank).
- Hängen: Abwärtsfördern im Schacht, auch Einhängen.
- Halde: Im Bergbau eine künstliche Anhäufung von Material (Haufwerk) oberhalb der umgebenden
Geländeoberfläche.
- Hammelpfoten: Im Altbergbau bis zum 18. Jahrhundert 70 – 100 cm lange Guss- oder Eisenschienen, die
aneinandergelegt Grubenbahnschienen bilden konnten.
- Hangendes: Das Gestein oberhalb der Lagerstätte. Siehe Liegendes.
- Haspel: Vorrichtung zum Aufwickeln eines Seiles.
- Haspelknecht: Bergmann, der als Transportarbeiter in der Schachtförderung tätig war.
- Haspelschacht: Älterer Schacht von geringer Teufe, mit einer (Hand-)Haspel als Fördermaschine.
- Hauer (auch Häuer): Berg–Facharbeiter. Lehrhauer: entspricht etwa Lehrling.
- Haufwerk: Herausgebrochenes oder -gesprengtes Gestein.
- Hinterfüllung: Ausfüllen des Hohlraumes zwischen dem Streckenausbau und dem Gebirge mit geeigneten
Baumaterialien.
- Heinzenkunst: Mittelalterliche Maschine zum Heben des Grubenwassers.
- Hobel: Maschine zur schälenden Gewinnung von Steinkohle.
- Hobelantrieb: Maschinelle Einrichtung, die der Bewegung des Kohlenhobel dient.
- Hobelverfahren: Verschiedene Verfahren zur Steinkohlengewinnung mittels Kohlenhobel.
- Holzkasten: Aus Kanthölzern oder Schwellen zusammengesetztes Stützelement.
- Höffig: ein Gebiet oder eine Gesteinsformation, die – vermutet oder
nachgewiesen – abbauwürdige Erze oder Minerale führt, bezeichnet man als höffig.
- Hunt: Offener Förderwagen.
- Huthaus: Zentrales Verwaltungsgebäude eines Bergwerks, das zugleich Materiallager, Gezähekammer, Werkstatt und
Wohnung des Hutmannes war.
- Hutmann: Grubenaufseher mit der Aufgabe, das Bergwerk zu überwachen oder – wie man es damals bezeichnete
– zu behüten.
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- Jungbergmann: Jugendlicher, der ohne Ausbildungsvertrag im Bergbau beschäftigt wird.
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- Kammerbau: Abbauverfahren im Tiefbau.
- Kappe: horizontal eingebauter Balken aus Holz oder Metall, Bestandteil des Grubenausbaus.
- Katze: An der Decke hängendes, motorbetriebenes Transportsystem.
- Kaue: Ursprünglich Gebäude über dem Schacht als Witterungsschutz, später als Waschkaue der Umkleide-
und Waschraum, unterteilt in Schwarz- und Weißkaue.
- Kaukamm: einseitig geschliffenes Grubenbeil, zum Hacken der Schar beim polnischen Türstock.
- Kehrrad: Wasserrad mit umkehrbarer Drehrichtung zum Antrieb der
Schachtförderung.
- Keilhaue: Einseitige Spitzhacke zum Lösen.
- Kettenriss: Zerstörung der Antriebskette beim Panzerförderer oder beim Kohlenhobel.
- klauben: Auslesen der erzhaltigen Brocken und Krümel aus dem Fördergut. Erfolgte im historischen Bergbau von
Hand, heute meistens maschinell.
- Kleinzeche: War nach Belegschaft, Ausstattung und Produktion keine große Zeche.
- Knapp: Teil des Abbaus, der bei Arbeiten vor Ort auf einen Mann oder eine Gruppe entfällt
- Knappe: Bergmann, der die Lehre abgeschlossen hat, Geselle.
- Knappschaft: Zusammenschluss von Bergleuten zur Durchsetzung von Berufsinteressen und zur gegenseitigen sozialen
Absicherung. Heute auch Synonym für die Sozialversicherungen der Bergleute.
- Knappschaftsbrille: Dreckränder um die Augen herum.
- Kniebügel: Knieschutz des Bergmanns, als Schutz vor Nässe und Kälte beim Knien, siehe auch:
Arschleder.
- Koepeförderung: Art der Schachtförderung (nach Carl Friedrich Koepe). Siehe auch:
„Treibscheibenförderung“.
- Kohlengräberei: Methode der Kohlengewinnung mittels einfacher Werkzeuge, als Folge der Kohlengewinnung entstanden
Pingen.
- Konvergenz: Ist das Zusammendrücken des Streckenquerschnittes aufgrund des Gebirgsdrucks.
- Konsolidation: Zusammenschluss mehrerer Grubenfelder bzw. der dazugehörigen Berechtsamen.
- Kratze, auch Krätzer: Hacke mit drei- oder rechteckigem Blatt, wird benötigt, um das Liegende zu säubern
bzw. die Schaufel effizient zu füllen.
- Kübelwart: Person, die für die Entleerung der sich Untertage befindenden Abortkübel verantwortlich
ist.
- Kuhlenbau: Abbauverfahren bei dem mittels kleiner Schächte, sogenannter Kuhlen, eine Lagerstätte ausgebeutet
wird.
- Kumpel: Bergmann.
- Kunst: Historische Bezeichnung für jede Form einer Maschine. Wasserkunst: Maschine zum Heben von Wasser aus der
Grube. Fahrkunst: Maschine zur vertikalen Personenförderung.
- Kunstmeister und –knecht: Historisch: Bergmann, der die Kunst baut und wartet.
- Kunstrad: Wasserrad mit Krummem Zapfen (Kurbel) zum Antrieb von Künsten.
- Kux: Anteilsschein an einer Gewerkschaft.
- Kuxkränzler: Makler der im Bergbau als Unterhändler der Gewerken auftrat und den Kauf- und Verkauf der Kuxe
abwickelte.
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- Lachter: altes Längenmaß, ca. 2 m. Das Clausthaler Lachter betrug 1,92 m, das alte Freiberger Lachter
1,942 m, das neue sächsische Lachter exakt 2,000 m.
- Lader oder Ladewagen: ist ein vielfältig verwendeter Begriff für ein Gerät zum Wegladen des Haufwerks. Es
kann sich um selbsfahrendes Gerät mit Raupenfahrwerk, freilaufendem oder schienengebundenem Radfahrwerk handeln, aber
auch um einen kurzen Panzerförderer, der beim Durchsenken das Haufwerk vom Sohlenniveau in einen beigestellten
Förderwagen befördert.
- Ladesäule: Durch Patrone oder lose Einblasung eingebrachter Sprengstoff im Bohrloch.
- Lager: Sedimentäre Lagerstätte, die im Gegensatz zum Flöz nicht flächig ausgedehnt ist.
- Lagerung: Einteilung der Lagerstätten nach ihrer Neigung gegenüber der Horizontalebene.
- Längenfeld: Maßangabe für ein Berechtsamsmaß in Preußen, welches zunächst auf ein
Flöz beschränkt war, ab 1821 aber auch für mehrere Flöze galt. Nach Inkrafttreten des
Längenfeldbereinigungsgesetzes wurden alle noch bestehenden Längenfelder gelöscht.
- Lehenbrief: Verleihungsurkunde, die einem Muter bei der Verleihung einer gemuteten Grube vom Bergamt zugestellt
wurde.
- Lehenschein: Bescheinigung, die vom Bergmeister erstellt und an den Gegenschreiber geschickt wurde, damit dieser dann die
Eintragung im Gegenbuch machen konnte. Den Lehenschein erhielt der Lehnträger als Bestätigung.
- Leseband: Förderband auf dem die geförderte Kohle manuell von Fremdstoffen, vorwiegend Gestein, befreit
wurde.
- Letten: knetbarer Ton, als Lettenbesatz verwendet.
- Lichtloch: Enger Schacht, der zur Bewetterung der Grubenbaue auf einen tieferen Grubenbau abgeteuft wird.
- Liegendes: Das Gestein unterhalb der Lagerstätte.
- Load Haul Dump (abgek. LHD): Englische Bezeichnung eines Fahrladers, die auch im Deutschen gebräuchlich ist.
- Lochstein: Ein die Markscheide kennzeichnender Grenzstein über Tage.
- Lösen: Als lösen wird sowohl das Abführen des Grubenwassers oder der Abwetter aus dem Grubenfeld, als auch
das Erschließen einer Lagerstätte bezeichnet. Auch die Trennflächen zwischen Gebirgsschichten untereinander
werden als Lösen bezeichnet.
- Löser: Gesteinsbrocken, der sich von der Firste ablösen und herunterfallen kann oder bereits heruntergefallen
ist. Löser, die herabzufallen drohen, können mit Firstankern gesichert werden.
- Lutte: Luftleitung zur Heranführung frischer Wetter.
- Luttenfurz: Im Erzgebirge Begriff für einen kleinen Bergmann, der die geeignete Größe hätte, um die
Lutten von innen zu reinigen. Bei früheren Lutten aus Holz war das gelegentlich notwendig, um sie vor Verrottung zu
schützen.
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- Maaß: Maß für Teile eines Grubenfeldes, das über die Fundgrube hinaus verliehen werden konnte (etwa
weil im Anschluss an die Fundgrube kleinere Feldesteile noch nicht verliehen waren). Im Oberharz 1 Maaß = 28 Lachter =
53,8 m.
- Mächtigkeit: Die Dicke einer Gesteinsschicht oder eines Flözes.
- Markenkontrolle: Jeder Bergmann hatte zum Einfahren eine Metallmarke mit seiner persönlichen Nummer an einer
Belegungstafel auf dem jeweiligen Arbeitsplatz einzuhängen und zur Ausfahr wieder abzuwerfen. Dadurch war eine
Information über das eingefahrene Personal und dessen Einsatzort möglich.
- Markscheide: Grenze eines Grubenfeldes, Grenze zwischen Grubenfeldern.
- Markscheider: Vermessungsingenieur unter Tage.
- Markscheiderzeichen: Markierungen und Symbole die vom Markscheider verwendet wurden, um bestimmte Anhaltspunkte zu
kennzeichnen.
- Matte Wetter: Verdorbene bzw. verbrauchte Atemluft mit einem zu geringen Anteil an Sauerstoff.
- Mettenschicht: Letzte verfahrene Schicht vor Weihnachten.
- Mottek: aus dem Polnischen entlehnter Begriff für den Bergmannshammer, insbesondere im Ruhrbergbau verbreitet. Siehe
auch Bello, Dicker Hammer.
- Mountaintop removal mining: Bergbau, bei dem zur Gewinnung der darunter liegenden Rohstoffe Bergkuppen gesprengt und
anschließend abgetragen werden.
- Mundloch: Öffnung des Stollens an der Tagesoberfläche.
- Mutung, Muten: Die Verleihung von Bergwerkseigentum an einem bergfreien Mineral beantragen.
- Muter: Erster Finder eines Minerals, der dann die Mutung auf Verleihung des Bergwerkeigentums einlegte.
- Muthzettel: Bewilligungsbrief, der einem Muter nach erfolgter Mutung einer Lagerstätte vom Bergmeister oder vom
Bergvogt erteilt wurde.
- Mutterklötzchen: Ein circa fußlanger Holzabschnitt, den die Bergleute als Anmachholz von der Arbeit mit nach
Hause genommen haben. Dieser „Holzdiebstahl“ war zwar verboten, wurde aber als Gewohnheitsrecht angesehen.
- Mutungs-Übersichtskarte oder auch Mutungskarte, sie wird bei den für die Bergaufsicht zuständigen
Bergbehörden geführt und gibt einen Überblick über die verliehenen Grubenfelder.
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- Nebenschicht: Eine Schicht neben den Hauptseilfahrzeiten im 3/3- oder 4/3-Betrieb. Bei diesen zusätzlichen
Seilfahrten fahren z.B. Lokfahrer und Bedienungsleute eine Stunde vor der üblichen Seilfahrt an, um den Betrieb zur
regulären Schichtzeit sicherzustellen.
- Neubergmann: Bergfremder in den ersten Wochen seiner Beschäftigung unter Tage. Neubergleute werden einem erfahrenen
Hauer als Helfer zur Hand gegeben.
- Nie-Nie: Kopfnote auf den Zeugnissen der Bergschule, bedeutete nie versäumt und nie zu spät gekommen. Diese
Note war für die Anstellung als Steiger bei einigen Bergwerksgesellschaften wichtiger als die Leistungen in den
Lehrfächern.
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- Oberbank: Oberer Teil eines zweiteiligen Flözes. Siehe Unterbank.
- Ort, das: Die Stelle, wo abgebaut wird oder eine Strecke vorgetrieben wird („vor Ort“). Ende einer
Strecke.
- Örterbau: Abbauverfahren, bei dem 50-100 Meter lange Strecken – Örter – aufgefahren werden, um so
die Lagerstätte auszubeuten.
- Ortsbrust: Wand/Stoß am Ende eines Grubenbaus, an der der Vortrieb stattfindet oder stattgefunden hat.
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- Panne, Pannschüppe: Umgangssprachlich für Pfannenschaufel (regional). Siehe auch Weiberarsch.
- Pendelförderung: Ein Verfahren der Streckenförderung, bei der ein Gefäß hin- und herbewegt
wird.
- Pfannenschaufel: Schaufel, mit deren Hilfe das gelöste Gut, z.B. Kohle, auf das Fördermittel geladen wird.
- Pfeilerbau: Abbauverfahren, das zum Abbau plattenförmiger Lagerstätten mit einem flachen Einfallen von maximal
50 Gon angewendet wird.
- Pinge: Von früherem Bergbau zurückgebliebene meist mulden- oder trichterförmige Vertiefung an der
Tagesoberfläche, entstanden durch oberflächennahen Abbau, Einsturz eines Schachts (Schachtpinge) oder eines
untertägigen Hohlraums.
- Polenflinte: Auf die schlesische Herkunft vieler Bergleute im Ruhrgebiet anspielende Bezeichnung für den
Abbauhammer.
- Polygonausbau: Zusammengesetzter Vieleckausbau der zur Verstärkung des Streckenausbaus eingebaut wird.
- Pöngel: Wäschebündel (Wäschenetz) der Bergleute zum Transport der Arbeitskleidung.
- Prellträger: Träger zum Schutz der Seilscheiben vor Beschädigung durch die Fördermittel.
- Pumpenkunst: Wasserhebemaschine, die ab Mitte des 16. Jahrhunderts zur Wasserhaltung eingesetzt wurde.
- Pütt: Im Ruhrgebiet unter Bergleuten üblicher Begriff für Bergwerk, davon ausgehend auch Püttmann als
Bezeichnung für den Bergmann.
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- Querbau: Abbauverfahren, das in mächtigen, steil einfallenden Lagerstätten und in untertägigen
Steinbrüchen angewendet wird.
- Querschlag: Eine Strecke, die quer zum Einfallen der Gebirgsschichten aufgefahren wird.
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- Rampe: Geneigter, geradlinig oder spiralig („Wendel“) verlaufender Grubenbau. Rampen sind so angelegt, dass
sie mit Großtechnik wie Fahrladern, Muldenkippern oder normalen Lkw befahren werden können. Rampen fallen im
Gegensatz zu Stolln in die Lagerstätte ein, der höchste Punkt einer Rampe ist das Mundloch. Auf diese Weise kann
auch aus größeren Teufen mit gleisloser Großtechnik gefördert werden.
- Rasen: Die natürliche Tagesoberfläche.
- Rasenhängebank: Hängebank zu ebener Erde.
- Raubbau: Auf kurzfristigen Höchstgewinn gerichteter Abbau, unter Verzicht auf vollständige Gewinnung und
nachhaltigen Betrieb.
- Rauben: Entfernen der Betriebsmittel und des Grubenausbaus aus aufzugebenden Grubenbauen oder Betriebspunkten.
- Raubhilfe: Speziell für die Raubarbeit angefertigte Werkzeuge oder Arbeitsgeräte.
- Retardat: Bergrechtlicher Vorgang im frühen Bergbau, durch den ein Kuxinhaber seine Anteile verlieren konnte, wenn
er seine Zubuße nicht bezahlte.
- Revier: 1) im engeren Sinne eine Abteilung zur Ausführung von Abbau- und sonstigen Arbeiten an mehreren
Betriebspunkten in einem bestimmten Teil eines Grubenfeldes sowie
2) im weiteren Sinne Bezeichnung für ein Gebiet, in dem bestimmte mineralische Rohstoffe abgebaut werden.
- Rezessgeld: Abgabe, die ein Muter nach der Verleihung eines Grubenfeldes pro Quartal an das Bergamt zahlen musste.
- Rezessschreiber: Bergbaubeamter im Mittelalter, der am Bergamt die Tätigkeit eines Buchhalters ausübte.
Für den Beruf waren fundierte Bergbau- und gute Mathematikkenntnisse erforderlich.
- Richtschacht: Schacht, der geradlinig (ohne besondere Rücksicht auf den Verlauf der Lagerstätte) abgeteuft
wird.
- Richtstrecke: Strecke, die geradlinig im mittleren Streichen („Generalstreichen“) abseits der
Lagerstätte aufgefahren wird.
- Ringausbau: Geschlossener Grubenausbau, der aus zusammengesetzten Stahlsegmenten besteht.
- Rolle, eigentlich Rollloch: vertikaler Grubenbau zur Förderung von Gut oder Bergen aus dem Abbau oder einer oberen
Strecke in eine tieferliegende Strecke.
- Rösche: Kurze Strecke zum Abführen von Wasser.
- Ruschel: Nicht mineralisierte Schergänge, die im Gegensatz zu mineralführenden Gängen nur zerriebenes
Nebengestein enthalten und geringe Standfestigkeit besitzen.
- Rutschenbär: Im Ruhrgebiet früherer Begriff für Vorarbeiter unter Tage. Siehe Schüttelrutsche.
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- Salband: Grenzfläche zwischen Gang und Nebengestein.
- Saline: Anlage, in der aus Salzlösungen durch Verdunstung des Wassers Kochsalz gewonnen wird.
- Salzlagerstätte: natürliches Vorkommen von Salzen, bilden sich vor allem durch
Verdunstung von Meerwasser, enthalten meist verschiedene Salze.
- Sargdeckel: Ein sich an vorhandenen Trennflächen ohne Vorwarnung aus dem Hangenden lösender sehr großer
Stein.
- Saubern: reinigen, in Ordnung halten, Sohle planieren.
- Schacht: Seigerer, seltener auch tonnlägiger Grubenbau zum Fördern (Förderschacht) oder Bewettern
(Wetterschacht). Schächte, die nur untertägige Grubenbaue verbinden, aber nicht zur Tagesoberfläche
führen, werden Blindschächte genannt.
- Schachtansatzpunkt: Bei Tagesschächten der Punkt an der Tagesoberfläche, an dem der Schacht abgeteuft werden
soll.
- Schachtausbau: Verkleidung der Schachtwand, die dazu dient, den seitlichem Gebirgsdruck abzufangen.
- Schachtförderung: Förderung von Produkten, Versatz, Material und Personen vom Füllort bis zur
Hängebank in Schächten.
- Schachtführung: Schachteinbauten, die den Fördergutträger in der Spur des jeweiligen Schachttrums
lenken.
- Schachtscheibe: Schachtquerschnitt mit Schachtausbau sowie der Einteilung der verschiedenen Trümer.
- Schachtscheider: Bauelement aus Holz oder Mauerwerk zur Aufteilung des Schachtes in separate Trume.
- Schachtsignalanlage: Technische Einrichtung im Schacht zur Kommunikation zwischen Fördermaschinist und
Anschläger.
- Schachtstuhl: Konstruktion an den Anschlägen im Übergangsbereich vom Schacht ins Füllort.
- Schachtsumpf: Tiefster Teil des Schachtes, unterhalb der tiefsten angeschlossenen Sohle. Dient der Aufnahme des
Grubenwassers.
- Schachtverbruch: Plötzliches Abgehen der Schachtverfüllung bei abgeworfenen Tagesschächten.
- Schachtverwahrung: Abschluss eines abgeworfenen Tagesschachtes.
- Scheffel: Altes Raummaß, das u.a. in Westfalen zum Messen der Steinkohle verwendet
wurde.
- Scheidebank: Aufbereitungshalle eines Bergwerks, in der das Erz manuell vom taubem Gestein getrennt wurde. Die Arbeit auf
der Scheidebank wurde oft von Kindern („Scheidejungen“) oder Berginvaliden verrichtet.
- Scheidejunge: Lehrling, der in der Aufbereitung des Bergwerks tätig war und dort seine ersten Erfahrungen für
den Beruf des Bergmanns sammelte (auch Klaubejunge oder im Oberharz Pochjunge genannt).
- Schicht: Regelmäßige tägliche Arbeitszeit.
- Schichtmeister: Bergbeamter, der als Rechnungsführer des Bergwerks vereidigt war.
- Schießen: Sprengen unter Tage.
- Schildausbau: ein hydraulisches System zum Strebausbau im untertägigen Kohlebergbau.
- Schlechten: Natürliche Trennflächen des Flözkörpers. Sie treten hauptsächlich in
Steinkohlenflözen, aber auch in der oberbayerischen Pechkohle auf.
- Schleichwetter: Kleine, unkontrollierte Wetterströme, die durch abgeworfene Grubenbaue streichen und potentiell
gefährlich sind.
- Schlepper: Bergmann, der vorwiegend zur Förderung (Schleppen, Trecken) der Hunte eingesetzt wurde. In der Regel
wurden Lehrlinge in ihrer Anfangszeit als „Treckejungen“ eingesetzt.
- Schneidkopf: Gewinnungswerkzeug an Teilschnittmaschinen oder Continuous Minern.
- Schrämen: Einen Schram herstellen.
- Schrämkette: Umlaufende Gliederkette an Schrämmaschinen und Continuous Minern alter Bauart.
- Schrämkrone: An Säulen-Schrämmaschinen eingesetztes Werkzeug, zur Erzeugung der Schram.
- Schrämmaschine: Gerät im Bergbau und Steinbrüchen zur Erzeugung eines Schrams.
- Schrämwalze: Walzenförmiger Werkzeugträger beim Walzenschrämlader.
- Schurf oder Schürfen: Aufsuchen einer Lagerstätte durch Aufdecken nahe der Erdoberfläche, aber auch durch
Grubenbaue und Bohrlöcher.
- Schürfschein: Amtlicher Erlaubnisschein, der dem Inhaber das Aufsuchen von Lagerstätten erlaubt. Offizieller
Begriff: Aufsuchungserlaubnis.
- Schüttelrutsche: Ein Abbaufördermittel im Kohlebergbau. Rinnenförmige Bleche werden langsam vor- und
schnell zurückbewegt, dadurch rutscht die Kohle in Richtung Fußstrecke.
- Seiger (auch: saiger): senk-, lotrecht.
- Seigerriss (auch: Saigerriss): zeichnerische Projektion eines Bergwerkes, Vertikalschnitt.
- Seilbruch: Durchreißen eines Förderseiles aufgrund von Materialermüdung oder Überlastung.
- Seileinband: (auch: Seilendverbindung) Konstruktion, die Förderseile oder andere Drahtseile mit Konstruktionsteilen
oder anderen Festpunkten verbindet.
- Seilfahrt: Ein- und Ausfahrt der Bergleute in dem am Seil hängenden Förderkorb.
- Seilkorb: Vorrichtung an der Fördermaschine, auf der das Förderseil aufgewickelt wird.
- Seilrutsch: Rutschen des Förderseils auf der Treibscheibe, das vorwiegend bei starkem Anfahren oder scharfem
Abbremsen auftreten kann. Siehe Koepeförderung.
- Seilscheibenhaus (österr.): Ein Häuschen über einem Tagschacht, das die Seilscheiben für das
Förderseil enthält. Ein Seilscheibenhaus wird statt eines Förderturms verwendet, wenn sich die Hängebank
unter und die Fördermaschine über Tage befindet.
- Seilträger: Teil der Fördermaschine, mit dem das Förderseil bewegt wird. Siehe auch: Treibscheibe.
- Senken: Ist das Hereingewinnen der hochgequollenen Streckensohle, es dient zur Aufrechterhaltung bzw. Wiederherstellung
der notwendigen Streckenhöhe.
- Senkstütze: Nachgiebiges Stützelement, das anstelle der stoßseitigen Ausbausegmente eingesetzt wird.
- Shuttle Car: Selbstentladendes Gleislosfahrzeug, das zur diskontinuierlichen Förderung von hereingewonnenen
Mineralien eingesetzt wird.
- Sicherheitssteiger: Sicherheitsingenieur im Bergbau.
- Sinkwerk: Untertägiger Hohlraum, in dem Salz durch Auslaugen mit Süßwasser gewonnen wird.
- Sole: wässrige Steinsalzlösung mit einer Dichte von 1,204 g/cm3 und einen NaCl-Gehalt von
26,4 % (318 g/l). Natürliche Sole ist meist untersättigt. Sie wird durch Anbohrung unterirdischer
Solevorkommen oder aus Salzlagerstätten bergmännisch oder durch kontrollierte Bohrlochsolung gewonnen und auch
durch Auflösen von bergmännisch gefördertem Steinsalz (künstliche Sole) hergestellt. Die gewonnene
Rohsole ist im Allgemeinen für die weitere Verarbeitung nicht rein genug und daher vor ihrem Einsatz einer chemischen
Reinigung zu unterziehen.
- Sohle: 1. die Gesamtheit aller in einer Ebene gelegenen Teile eines Bergwerkes;
2. untere Begrenzungsfläche eines Grubenbaus, z. B. einer Strecke.
- Sohlenabstand: Seigerer oder flacher Abstand zwischen den einzelnen Sohlen eines Bergwerks.
- Sohlensenklader: Bergmännische Arbeitsmaschine, die dazu dient, hochgequollenes Sohlengestein hereinzugewinnen.
- Söhlig: Horizontal, waagerecht.
- Spitzeisen, Eisen, Bergeisen: Meißelartiges Werkzeug, das mit einem Stiel gehalten wird. Es gehört zum
historischen Gezähe „Schlägel und Eisen“.
- Starrer Bogenausbau: Teilelliptischer starrer Streckenausbau aus einzelnen Ausbausegmenten, der im Bergbau Untertage
verwendet wird.
- Steiger: Grubenaufseher, Bergingenieur, Bergbeamter.
- Stempel: Stütze aus Holz oder Metall zum Abstützen des Gebirges.
- Stockwerksbau: Abbauverfahren, das in Lagerstätten angewendet wird, in denen die Mineralien unregelmäßig
in der Gebirgsmasse verteilt sind.
- Stollen: annähernd horizontale Strecke mit einem Mundloch an der Tagesoberfläche. In Sachsen, dem Erzgebirge,
vor allem in Eigennamen und traditionell wird auch Stolln geschrieben.
- Stoß, Ulme: seitliche Begrenzungsfläche eines Grubenbaus (z. B. Seitenwand einer Strecke).
- Störung: Trennfläche im Gebirge, an der z.B. eine Verschiebung von Gesteinsschollen stattgefunden hat.
- Strebausbau: Ausbau beim Strebbau.
- Strebbau: Untertage-Abbauverfahren, bei dem der Abbauraum im Flöz weiterrückt.
- Strecke: Horizontaler Grubenbau innerhalb des Grubengebäudes.
- Streckenausbau: Ausbau in untertägigen Strecken.
- Streckenbegleitdamm: Untertägiges Bauwerk, das in den Abbaustrecken dazu dient, den Streckensaum gegen den Alten
Mann zu sichern.
- Streckenförderung: Horizontale Bewegung von Materialien, mineralischen Rohstoffen, Produkten und Versatz in Strecken
und Stollen.
- Streckensaum: Seitliche Begrenzung einer Abbaustrecke zum Flöz und zum Alten Mann hin.
- Streichen: Verlauf einer flächigen Lagerstätte (Flöz oder Gang) in horizontaler Richtung, rechtwinklig zum
Fallen. Entspricht dem Verlauf einer Höhenlinie.
- Strosse: Beim Strossenbau (z. B. in einem Erzgang) das unterhalb des Abbauhohlraums anstehende Mineral, das
demnächst abzubauen ist. Auch Synonym für Sohle (2.).
- Strossenbau: Älteste Abbaumethode für den Gangerzbergbau und das typische Abbauverfahren vor dem 16.
Jahrhundert. Das Verfahren wurde oft angewendet, um vom Tagebau zum Tiefbau überzugehen.
- Stufe: Kleines Gesteinsstück, insbesondere Erzstufe.
- Stunde: Die horizontale Richtung (weist auf eine ursprünglichen Bedeutung des Wortes als Richtung, in der die Sonne
steht). Der Grubenkompass war in 2 * 12 Stunden geteilt, gegenläufig von Nord nach Süd.
- Stundung (Bergbau): Die (zeitweise/vorübergehende) Stilllegung eines Grubenbaues.
- Sturzbühne: Im Mansfelder Kupferschieferbergbau angewandte Methode des Umladens vom Strebhunt in den
Förderwagen.
- Sumpfstrecke: Strecke, die als Sammelraum für das anfallende Grubenwasser verwendet wird.
- Sümpfen: Absenkung des Grundwasserspiegels, Trockenlegung überfluteter (ersoffener) Grubenbaue.
-
- Tag (über Tage, am Tage): Erdoberfläche, von der aus das Tageslicht sichtbar
ist.
- Tagebau: Abbau des Nutzminerals von über Tage aus. Siehe Tiefbau.
- Tagesbruch: Verbruch der sich bis zur Tagesoberfläche durchschlägt.
- Tagesschacht: Siehe Schacht (Bergbau).
- taub: Ein Lagerstättenteil, der keine abbauwürdigen Mineralien enthält.
- Teufe: Die Tiefe eines Schachtes oder einer Sohle.
- Teufen: Herstellen eines Schachtes von oben nach unten, siehe Abteufen.
- Tiefbau: Abbau unter Tage. Gegensatz: Tagebau.
- Tonnlägig: Ein Schacht, der nicht senkrecht ins Bergwerk führt; die Fördertonne liegt auf einer Bohlenbahn
auf. Tonnlägige Schächte folgten im Gangerzbergbau dem von der Vertikalen abweichenden Einfallen des Ganges.
Gegensatz: Seigerschacht.
- Totsöhlig: Absolut söhlig, horizontal, ohne Gefälle zum Abführen des Wassers.
- Tradde: Entschädigung bei Bergschäden.
- Treibscheibe: Seilträger, bei dem die Energie der Antriebsmaschine mittels Reibschluss auf das Förderseil
übertragen wird.
- Treibscheibenförderung: Schachtförderanlage, die nach ihrem Erfinder Carl Friedrich Koepe, auch
Koepe-Förderung genannt wird. Hierbei wird eine Treibscheibe als Seilträger benutzt. Die zwei sich gegenläufig
bewegenden Förderkörbe hängen an den beiden Enden des Förderseiles.
- Trommelfördermaschine: Fördermaschine, bei der das Förderseil auf eine Trommel gewickelt wird (Haspel). Im
Regelfall sind zwei Seiltrommeln auf einer Welle verbunden, so dass ein Seil auf- und das andere abgewickelt wird.
- Trum:
- 1. Von einem Gang abgetrennter Zweig des Ganges ;
2. Vertikal abgetrennter Teil eines Schachtes, z. B. Fahr-, Förder-, Rohrleitungstrum.
- Tscherperessen: Rustikales Bergmannsessen, insbesondere im Harz.
- Tummelbau: Abbauverfahren beim Braunkohlenbergbau mit bienenkorbförmigen Weitungen, sogenannten Tummel, das aufgrund
seiner Gefährlichkeit im 19. Jahrhundert im deutschen Bergbau verboten wurde.
- Tunnelbrust: Begriff aus dem Tunnelbau: Ort einer im Bau befindlichen Tunnelstrecke, an dem der Tunnel
vorwärtsgetrieben wird.
- Tübbing: Segmente aus Gusseisen oder Stahl, die zum wasserdichten Ausbauen von Schächten bei nicht standfesten
Nebengebirgen dienen.
- Türstock: Ausbaukonstruktion, bestehend aus einer Kappe mit zwei unterstützenden Stempeln.
-
- Überschwung (österr.): Gürtel, Teil der Bergmannskleidung.
- Übertreiben: Vorbeifahren der Fördermittel über die Endanschläge hinaus.
- Übertreibsicherung: Dient dazu das Fördermittel abzubremsen damit es beim Übertreiben möglichst vor
dem Prellträger zum Stehen kommt.
- über Tage oder Übertage (österr.: Obertage): alles „an der Sonne“, also nicht der Grube.
- Ulm: Seitliche Begrenzung eines Grubenbaues (siehe Stoß).
- unter Tage oder Untertage: alles im „Loch“, seien es Stollen, Strecken, Schächte oder Tunnel.
- Unterbank: Unterer Teil eines zweiteiligen Flözes.
- Unterwerksbau: Abbau unterhalb der tiefsten Sohle.
-
- Verbolzung: Axiale Verkettung des Streckenausbaus um die Einzelbaue gegen eine Schubwirkung in Längsrichtung zu
sichern.
- Verbrechen: Einbrechen oder Einstürzen und damit Unbrauchbarmachen eines Grubenbaus.
- Verbundbergwerk: Entsteht durch Zusammenlegung mehrerer Bergwerke.
- Verhieb: Art und Weise wie ein in Angriff genommener Abbaustoss abgebaut wird.
- Verkippen / Verstürzen: Im Tagebau das Absetzen des Abraumes.
- Verleihung: Zueignung von Bergwerkseigentum durch den Landesherrn.
- Verritzen: Beginn des Abbaus einer Lagerstätte, insbesondere eines Kohleflözes (siehe auch: Aufschließen,
Auffahren).
- Versatz: Verfüllung eines durch den Abbau entstandenen Hohlraums mit Bergen (Bergeversatz).
- Versenkung: Verfahren, um Abwässer in den Plattendolomit zu entsorgen.
- Verspünden: Wasserdichtes abdämmen einer Strecke durch einen Ziegel- oder Betondamm, früher auch
Zimmerwerk.
- Verstufung: Bergrechtlicher Vorgang, durch den sich der Stöllner sämtliche Rechte an dem bisher aufgefahrenen
Stollen gegen etwaige Ansprüche neuer Muter sicherte. Der Markscheider setzte ein Verstufungszeichen.
- Verwahrung, verwahren: Sicherung der Hohlräume eines stillgelegten (aufgelassenen) Bergwerkes gegen Tagesbrüche
oder Bergschäden sowie gegen unbefugtes Betreten.
- Verzug: Auskleidung der Zwischenräume beim Streckenausbau.
- Vorflut: natürlicher Bach oder Fluss sowie künstlich geschaffene Möglichkeit (Kanal, Pumpwerk), um Wasser
(auch Abwasser) abzuführen.
- Vorrichtung: Nach erfolgter Ausrichtung die Vorbereitung des Abbaus durch Erschließen der Lagerstätte und den
Einbau von Gewinnungs– und Fördereinrichungen.
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- Walzenlader: Maschine zur schneidenden Gewinnung von Steinkohle und Erz.
- Warme Arbeit: Wenn die Temperatur am Arbeitsplatz mehr als 28 °C beträgt, wird die Arbeitszeit auf 7
Stunden verringert.
- Wasserhaltung: Anlagen und Maßnahmen zum Abführen des einer Grube zufließenden Wassers.
- Wasserknecht: Bergmann, der für die Wasserhaltung des Bergwerks zuständig war.
- Wasserlösung: Abführen von Wasser, z. B. durch Wasserlösungsstollen. Siehe Wasserhaltung.
- Wassersäulenmaschine: Maschine, die durch Wasserkraft angetrieben wurde und zum Betrieb der Pumpen diente.
- Wassertrommel: Bewetterungsmaschine, bei der der Sog des herabfallenden Wassers zur Bewetterung genutzt wurde.
- Weiberarsch: Umgangssprachliche Bezeichnung einer ? Pfannenschaufel (regional).
- Wendelstrecke, (auch kurz:) Wendel: Spiralförmige Rampe zwischen den einzelnen (Teil-)Sohlen eines Bergwerks.
- Wetter: Gesamtheit aller Gase im Bergwerk.
- Wetterhut: Konstruktion zur Bewetterung kleiner Bergwerke.
- Wettermann: Ein Bergmann, der in den einzelnen Grubenbauen die Wettermessungen durchführt.
- Wetterkühlmaschine: Maschine, die zur direkten Wetterkühlung der Grubenbaue eingesetzt wird.
- Wetterkühlung Abkühlen von Teilwetterströmen mittels technischer Hilfsmittel und Maschinen.
- Wetterofen: Konstruktion zur Erzeugung eines künstlichen Wetterzugs
- Wetterrad: Einfache Wettermaschine aus Holz zur Bewetterung der Grubenbaue.
- Wettersatz: Maschine, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts zur künstlichen Bewetterung eingesetzt wurde.
- Wetterscheider: Wettertechnisches Bauwerk, das in den Grubenbauen die Frisch- von den Abwettern trennt.
- Wettersohle: Sohle, die hauptsächlich der Bewetterung dient.
- Wettertafel: Kontrolltafel unter Tage, auf der die erfolgte Überprüfung der Luftreinheit mit Datum, Uhrzeit und
Unterschrift der Kontrollperson vermerkt wird.
- Wettertonne: Über Schächten aufgestellte geschlitzte Tonne oder ähnliches Konstrukt zur Einleitung
äußerer Luftbewegungen in Grubenbauten.
- Wetterwechsel: Jahreszeitlich bedingte Änderung der Wetterrichtung, aber auch Austausch der verbrauchten Luft gegen
frische Wetter.
- Wetterzug: Von der Atmosphäre in den Grubenbauen angenommene Luftbewegung.
- Wirbellutte: Speziallutte, die in sonderbewetterten Streckenörtern zur Durchmischung von Wettern dient, auch
Coanda-Wirbellutte.
- Wurfschaufellader: Ladegerät, hauptsächlich im Streckenvortrieb. Gleisgebundene oder gleislose Ausführung
möglich.
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- Zeche: Anderer Name für Grube, Schachtanlage.
- Zeche (SDAG Wismut) Sortieranlage im erzgebirgischen Uranerzbergbau.
- Zwischengeschirr: Verbindungselement zwischen Förderkorb und Förderseil.
- Zwischenmittel: dünne Schichten tauben Gesteins in einem Flöz oder einem Erzlager.
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www.wandern-auf-bergmannsspuren.de
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